Dr. Joachim Zeune korrigiert und erklärt
Schluss mit wildromantischen Vorstellungen von kriegerischen Rittersleuten, blutigen Schwertkämpfen, märchenhaften Turmgespenstern oder zauberhaften Burgprinzessinnen. Dr. Joachim Zeune, einer der führenden Burgenforscher Europas, korrigiert bei seinem Vortrag über „Burgen – Mythos und Wahrheit“ am Freitag, 23. Februar um 19 Uhr unser schiefes Bild von der Geschichte heutiger Ruinen.
Unser Wissen um Burgen geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als man im Zuge einer mentalen Vergangenheitsflucht das Mittelalter zu einer finsteren kriegerischen Epoche verklärte und die Burgen zu permanent umkämpften Raubnestern und Zwingburgen degradierte.
Während die großartigen Bauten der Antike und die grandiosen Sakralbauten des Mittelalters als Maß aller Dinge galten, fanden die plumpen, klobigen Burgen als militärische Zweckbauten in der Kunstgeschichte keine Beachtung. In ihrer mystischen Eigentümlichkeit eigneten sie sich allerdings hervorragend zum Schmelztiegel aller möglichen menschlichen Sehnsüchte und Phantasien.
Die moderne Burgenforschung muss dieses falsche Bild nun mühsam korrigieren. Dr. Joachim Zeune nimmt das Publikum Im Bahnhof mit auf eine Zeitreise zurück zu den Anfängen der verunklärenden Burgenrezeption, an deren Ende Phantasieburgen wie Harry Potters Hogwarts standen…
Die Veranstaltung im Bahnhof (Oberdorfer Bahnhofstraße 7, 87448 Waltenhofen) am Freitag, 23. Februar, beginnt um 19 Uhr. Einlass ab 18 Uhr. Eintritt 8 Euro. Karten im Bahnhof und unter veranstaltungen@ig-oma.de.